Erneut gebrauchten Tag erwischt

Verbandsliga Ost, Männer                                                                                                                                                                

13.04.2019              

SG Zabeltitz/Großenhain vs. SSV Stahl Rietschen

27 (13)       :       21 (10)

 

Für die Stahlmänner ging es am vergangenen Samstag zum letzten Auswärtsspiel - zur Spielgemeinschaft Großenhain/Zabeltitz. Zum dritten Mal in Folge war das Team ohne den verletzten Felix Kelch und den durch Krankheit fehlenden Danilo Mrosk auswärts gefragt. Nach den zwei verlorenen Spielen in Radebeul und Hartha, am vergangenen Doppelspielwochenende, fand sich der SSV, zum ersten Mal in dieser Saison, auf Rang acht wieder. Erwartet hatte diese Platzierung von den Stahlwölfen niemand. Überwinterte man doch noch nach einer starken Hinrunde auf Rang drei und hatte gute Chancen sich oben festzusetzen. Aber die Konstellation der diesjährigen Verbandsliga zeigt, dass es nahezu jedem Team möglich ist, gegen jeden zu gewinnen. Dementsprechend eng geht es im Mittelfeld der Liga zu, so trennen den vierten und neunten Platz lediglich vier Punkte. Es hätten an diesem Wochenende zwei Punkte genügt, um wieder auf Rang sechs vorzurücken, damit die Stahlmänner zumindest mit einem blauen Auge aus den letzten zwei Auswärtspleiten davonkommen. Trotz dieser Ausgangssituation war die Stimmung bei dieser Auswärtsfahrt gut, sah man doch die Chance wieder Boden gut zu machen.
Ganz im Entgegensatz dazu verliefen die Anfangsminuten der ersten Halbzeit für die Stahlmänner. Konnten sie noch mit 0:1 in Führung gehen, zeigte die Anzeigetafel in der siebten Minute bereits einen 5:2 Rückstand. Die Abwehr wurde umgestellt, um auf das gute Kreisläuferspiel besser reagieren zu können. Das brachte zwar die notwendige Stabilität, jedoch gingen die Stahlmänner, wie auch schon in der Vorwoche, zu nachlässig mit ihren Chancen um. Das vom Trainerduo Gähler/Gröscho geforderte schnelle Umschalten, zum Generieren einfacher Torchancen, wurde gar nicht oder nur sehr zaghaft umgesetzt. Somit war Gähler in der 14. Minute beim Spielstand 8:3 zu einer Auszeit gezwungen. Noch einmal wurde das viel zu fahrige Angriffsspiel angesprochen und versucht die Mannschaft wachzurütteln. „Wenn ihr hier auswärts nicht wieder untergehen wollt, müsst ihr langsam aufwachen“, waren die deutlichen Worte von Gähler, aber es half alles nichts. Großenhain/Zabeltitz konnte sich weiter über die Stationen 9:4 und 10:5 absetzen. Was dann folgte, war schon eher nach dem Geschmack von Gähler. Er sah, wie sich seine Mannschaft versuchte in das Spiel zu kämpfen und so gelang, durch ein Tor von Holubek, in der 27. Minute das 11:9. Da war es wieder, was die Stahlmänner in der Hinrunde so stark machte: der Wille den berühmten Bock umzustoßen und als Einheit zu agieren. Leider war das Aufbäumen nur von kurzer Dauer und man verabschiedete sich mit einem 13:10 in die Halbzeit. Es dauerte lange, ehe die Stahlmänner wieder aus der Kabine kamen. Angesichts der ersten Halbzeit gab es viel zu besprechen. Das Ziel war klar: wieder den Schwung aufnehmen und sich auf seine Stärken besinnen, wieder aus der erstarkten Abwehr Selbstvertrauen gewinnen und vorn Chancen erspielen.
Der zweite Durchgang begann und die Hausherren konnten über die Station 17:11 und 21:14 davonziehen. Zu viele Bälle warfen die Stahlmänner in die Arme des Gegners oder gar in das Aus. Hinzu kam, dass man entweder am Torhüter scheiterte oder das Aluminium traf. Auch gelang es nicht, das schnelle Umkehrspiel der Gastgeber zu unterbinden und kassierte so das ein oder andere Kontertor. So bat das Trainergespann Gähler/Gröscho sein Team zur Auszeit (46. Minute). Wieder waren die Worte eindeutig, „Konzentriert euch beim Abschluss und erspielt euch wieder klare Torchancen“, versuchte nun Gröscho den letzten Willen herauszukitzeln. Es gelang ihm, wie Gähler zuvor, nur bedingt noch einmal das Feuer zu entzünden. Zwar kam die Mannschaft durch ein schnelleres Umkehrspiel wieder zu einem 22:19 (51. Minute), doch dann ging der Rietschener Angriffsmaschine erneut die Luft aus und der SSV Stahl Rietschen unterlag letztendlich mit einem 27:21. Zu viele Chancen ließen die Männer schlussendlich liegen und agierten, besonders im Angriff, zu nervös. Nach Spielabpfiff war die Enttäuschung in den Gesichtern der Gastmannschaft groß. Auf der anderen Seite jubelte der Gastgeber, welcher seinen letzten Heimsieg in dieser Saison feierte. „Auch wenn ich von unserer Leistung sehr enttäuscht bin, muss ich sagen, dass diese Niederlage auch in ihrer Deutlichkeit heute völlig verdient ist, wenn du so viele Chancen liegen lässt, kannst du hier nur verlieren. Das hatten wir uns alle anders vorgestellt.“ fasste ein sichtlich niedergeschlagener Gähler zusammen.
Nach dem Osterwochenende geht es, nicht wie gewohnt am Samstag, sondern am Sonntag, den 28.04. um 16:30 Uhr gegen den Tabellen 10. HC Elbflorenz III weiter. Im letzten Heimspiel der Saison wollen die Stahlmänner vor heimischer Kulisse noch einmal die letzten zwei Punkte holen, um doch noch einen versöhnlichen Abschluss der Saison zu finden. Es sind also alle handballbegeisterten eingeladen, die Mannschaft wie gewohnt lautstark im Stahlwerk zu unterstützen.
 
Es spielten: Jacobi, Mertinatsch (beide Tor), Noack (3), Opitz (1), Hilke (4/1), Hänchen, Walter, Philipp (1), Schander (1), Obier (3), Holubek (8/3)