[M1] Rietschen unterliegt beim Spitzenreiter KJS Dresden

  • Kategorie: 1. Männer
  • Veröffentlicht: Sonntag, 03. November 2019 09:12
  • Geschrieben von ssvstahlrietschen
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Verbandsliga Ost, Männer                                                                                                                                                                

02.11.2019           

KJS Dresden vs. SSV Stahl Rietschen

       27 (14)       :       22 (11)

Nach der Herbst(ferien)pause mussten sich die Rietschener Handballer beim Spitzenreiter KjS Dresden zum Punktspiel stellen. Trotz dreier Ausfälle im Vorfeld war an diesem Tag mehr möglich, als es das Ergebnis auszudrücken vermag. Am Ende musste man der individuellen Klasse der spieltragenden Kräfte der selbsternannten Elbfighters Tribut zollen.

Die Ausgangslage war spannend genug: Der beste Angriff der Liga (KjS: 171 Tore/5 Spiele) traf auf die beste Abwehr (Rietschen: 121/5 Spiele). Die Dresdner warfen im Schnitt pro Spiel fast 8 Tore mehr als Rietschen. Auf der Gegenseite mussten sie aber auch pro Spiel 4 Gegentore mehr hinnehmen. Angesichtes dieser kleinen Statistik erscheint es nur richtig, dass KjS mit einem sichereren 27:22 – Erfolg als einziges Team ungeschlagen den Platz an der Sonne verteidigen konnte.

Die Gastgeber nahmen dieses Spiel durchaus ernst. Entgegen dem eigenen Motto „Kinder und Jugend-Sportclub“ stellten sie ihre erfahrensten Spieler in die Anfangssechs (oder soll es „Kaum Jugend- Spieler heißen ??) Ein Spieler-Konglomerat aus 5 verschiedenen Nationen verlieh diesem Verbandsligavergleich durchaus internationalen Flair. Vielleicht ließen sich deswegen die Rietschener in der Anfangsphase zu einer übervorsichtigen, teilweise in Demut und mit zu viel Respekt vorgetragenen Spielweise verleiten? Nach dem 1:1 durch Kapitän Walter in der 4. Minute mussten die Gastgeber wegen einer Verletzung fortan auf die Dienste ihres zweitbesten Schützen verzichten. An dieser Stelle gute Besserung Sportfreund Jetensky!
Danach, so hatte es den Anschein, benötigten die Hausherren einige Minuten, um sich neu zu orientieren. In dieser Phase leisteten sie sich einfachste Fehler, die die Gäste zu einfachen Treffern ausnutzen konnten. Es war schon mehr als verwunderlich als die Anzeigetafel in der 11. Minute eine 3:7-Führung der Rietschener preisgab.

Doch der alte und neue Spitzenreiter war (ist und wird) sich seiner Mittel teilweise mehr als bewusst. Dank der größeren individuellen Klasse, dem Durchsetzungsvermögen im 1:1 und einer jetzt viel besser agierenden Abwehr wurde den Gästen fortan das Torwerfen sehr schwer gemacht. Der Vorsprung schmolz von Minute zu Minute, im eigenen Angriff fiel den Mannen von Coach Gähler zu wenig Lösungen ein. Nach einem 5:0 – Lauf gelang nur noch einmal der Ausgleich (8:8), danach diktierten die Kämpfer von der Elbe weiterhin das Geschehen. Rietschen schaffte es zu lange Zeiträume nicht, erfolgreich zu sein, sprich „mit zu werfen“. Zur Halbzeit führten die Gastgeber mit 14:11.

In der 2. Halbzeit zeigten die Hausherren in vielen Szenen, warum sie so schwer zu bespielen sind. Es waren eigentlich kaum einstudierte Spielzüge zu sehen. Vielmehr demonstrierten deren Aufbauspieler, dass sie ihr in höheren Ligen vergangener Jahre erworbenes situationsbedingtes, mit viel Übersicht gestaltetes individuelles Spiel ohne größere Probleme auf der Platte zelebrieren können. Immer wieder wurde jetzt der freie Kreisläufer gesucht und gefunden. 10 Treffer aus unmittelbarer Nähe zum Tor zeigten auf, dass Rietschen keine effektiven Mittel hatte, dies entscheidend zu unterbinden.
KjS blieb somit in Führung, konnte sich aber nicht vorentscheidend absetzen. Die Gäste kamen zwar nochmals auf 2 Tore Differenz heran (46./20:18), doch danach ging es scharf in Richtung Weichenstellung Heimsieg. In der 53. Minute, mit dem 25:19, war es damit endgültig soweit. Rietschen leistete sich allein in den zweiten 30 Minuten ganze 14 Fehlwürfe – zu viel, um diesen Gegner in Bedrängnis zu bringen.
Als der Hallensprecher 30 Sekunden vor Ultimo den Zuschauern verkündete, dass der „Drops gelutscht“ und „die Kröte vom Eis“ sei, war die einzige spannende Frage, ob diese Wortspiele von den KjS-Spielern auch wirklich verstanden wurden. Mussten sie aber auch nicht, sie wussten es sowieso schon seit einigen Minuten.
Somit geht der 27:22 – Erfolg der Landeshauptstädter auch in der Höhe voll in Ordnung. Für Rietschen wäre an diesem Tage vielleicht mehr möglich gewesen, doch die zu hohe Fehlerquote beim Abschluss und nur einen vor Tatendrang sprühenden Hänchen beim Spielaufbau und nur ein treffsicherer Noack waren die Grundsäulen der Niederlage. Der Ausfall von Kelch, Obier und Schulze beraubte das Team mit anderen Varianten mehr Druck aufzubauen und konnte nicht kompensiert werden.

Rietschen spielte mit: Jacobi, Weiser; Noack(7); Opitz(1); Hilke; Hänchen(3); Librenz(1); Walter(3); Philipp(2); Janke; Schander; Holubek(5/3)

 

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