Erster Vereinssieg im „Lokschuppen“

27.01.18

Verbandsliga, Männer

ESV Dresden vs. SSV Stahl Rietschen 

23 (11) : 26 (13)

Die Sporthalle am Emerich-Ambroß-Ufer in Dresden ist sicherlich jedem Handballer in Sachsen ein Begriff. Eine altehrwürdige Halle, die sicherlich ihre besten Zeiten hinter sich hat, aber dennoch ihren eigenen Charme besitzt. Auf alle Fälle weiß jede Gästemannschaft, dass hier viel stimmen muss, wenn man Punkte aus dem nicht böse gemeinten „Lokschuppen“ entführen will.

Das Team aus dem Wolfsrevier hatte aus dem 28:28 Hinspiel vor allem eins in Erinnerung. Der ESV Dresden verfügt über ein extrem gutes Kreisläuferspiel inkl. starker Außenspieler. Davor warnte auch SSV-Trainer Philipp Domko und wollte dem mit einer sehr defensiven 6:0 Deckung entgegnen, um die ESV-Rückraumspieler mit ihrer Wurfstärke zu prüfen. Um es vorweg zu nehmen war dies am Ende sicherlich der Schlüssel zum Erfolg. Zwar hatte der SSV anfänglich seine Probleme das Kreisläuferspiel sowie die Außenspieler in den Griff zu bekommen, jedoch stellte sich das Team um den guten Torhüter Daniel Junge immer mehr darauf ein. Nach einer Gäste-Auszeit in Minute 14 fand sich der SSV immer besser in der Lok-Halle zurecht. Aus dem 7:4 Rückstand wurde eine 7:8 Führung. Von da an gab die starke SSV-Deckung den Ton in der Landeshauptstadt an. Dem ESV gelang es an diesem Tag nicht einfache Tore aus dem Rückraum zu erzielen. Zu oft suchten sie den Kreisläufer oder die Außenspieler, worauf sich der SSV nun gänzlich eingestellt hatte. Hinzu kam, dass es den Gästen endlich gelang die guten Passstafetten der Hausherren nach der schnellen Mitte zu stören. Die Gäste zogen bis auf 9:12 davon und hatten die letzten 3 Minuten der ersten Halbzeit auch etwas Glück, dass der ESV zu wenig Kapital aus einer Überzahlsituation schlagen konnte. Mit einer 13:11 Führung aus Sicht der Gäste ging es in die Kabinen.

In der Halbzeitanalyse war man sich einig. Nur über eine weiterhin so starke Abwehrleistung hat mir hier eine Chance zu punkten.

Der Angriffsmotor vom SSV stotterte in den ersten Spielminuten im zweiten Abschnitt etwas und so kam der ESV relativ schnell zum 14:14 Ausgleich. Zum Glück kam man aber anschließend wieder besser in die Partie. Der SSV war nun stets 1-2 Tore in Führung, was vor allem der sehr guten Abwehrarbeit um den super Mittelblock von Tom Holubek und Patrick Obier zu verdanken war. Aber auch die anderen Abwehrspieler waren stets hellwach. Kreisanspiele landeten nun reihenweise in den Rietschener Armen und konnten oft mit schnellen Gegenstoßtoren bestraft werden. 5 Minuten vor Schluss stand es somit 19:25 für die Gäste aus der Lausitz. Mit einer offensiven Deckung konnte der ESV noch bis auf 23:26 verkürzen, es änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass der SSV zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mit einem Sieg aus der Lok-Halle in die Heimat fuhr. Vor allem dank der wieder einmal überragenden Abwehrarbeit klettert der SSV auf den 5. Tabellenplatz und kann „entspannt“ dem nächsten Spiel entgegen blicken. Am kommenden Samstag ist das Spitzenteam vom Radeberger SV zu Gast im Stahlwerk. Auch da wird eine sensationelle Abwehr von Nöten sein, wenn man den mit Abstand besten Angriff der Liga Paroli bieten möchte.

Rietschen spielte mit: Junge, Mertinatsch; Opitz 2, Mrosk 2, Kelch, Hilke 6/2, Noack 3, Hänchen 2, Domko 2, Holubek 6, Lehmann 2, Walter 1, Obier 1

Anfahrt

SSV Stahl Rietschen e.V.
Abt. Handball

Oberlausitzer Sporthalle Rietschen
Am Festplatz 9
02956 Rietschen