Das große Schwitzen hat begonnen...
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Mittwoch, 27. Juni 2018 16:57
- Geschrieben von ssvstahlrietschen
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Zwei Wochen nach dem Highlight-Spiel gegen den HC Elbflorenz starteten die Rietschener Männer am vergangenen Freitag in die Vorbereitung auf die Verbandsligasaison 2018/19.
Der neue Coach, Eric Gähler, eröffnete die schönste Phase des Jahres mit energischen Worten und erinnerte gleichzeitig an die schwierige Aufgabe des erneuten Klassenerhalts. Nach einem munteren Erwärmungslauf stand der erste von mehreren Fitnesstests der kommenden Wochen an, ehe die Mannschaft noch ein letztes Mal dem Spiel mit dem großen Ball in der Halle frönen durfte. Neben der Herstellung der Grundlagen in Sachen Ausdauer und Kraft, stehen im Laufe des Sommers noch mehrere Freundschaftsspiele gegen den Sachsenligisten Koweg Görlitz und die 4.Liga-Rückkehrer Sp.Vg. Blau-Weiß 90 Berlin an. Im August geht es für vier Tage in ein Trainignslager in Neuruppin um sich den letzten Feinschliff für die erneute Mission Klassenerhalt zu holen.
Der Neue Coach selbst kam erst im vergangenen Sommer nach Rietschen. Damals wechselte Eric als Spieler von Koweg Görlitz zum SSV und war hier zunächst als Rückraumspieler eingeplant. Nach einem guten Einstand und tollen Spielen verletzte er sich jedoch leider schwer. Im Auswärtsspiel in Waldheim zog er sich ohne gegnerische Einwirkung in der Schlussphase einen Kreuzband- und Meniskusriss, sowie einen Knorpelschaden im Knie zu. Während die Rückkehr aufs Parkett wohl noch ein Weilchen dauern wird, sehen wir ihn nun also ab dieser Saison am Spielfeldrand, als neuen Coach der 1.Männermannschaft des SSV Stahl Rietschen.
>> Eric, wie läuft die Regeneration, die Reha und wann wirst du wieder komplett gesund?
Die Regeneration lief bis jetzt eher schleppend. Durch die lange Ruhezeit von Oktober bis jetzt ist doch viel eingerostet. Ich habe lange Zeit gebraucht ehe ich zum Beispiel wieder richtig gehen konnte. Zurzeit bin ich bei der Reha, die mich auch sehr gut beansprucht. Ich merke kleine Fortschritte, die mir auch mehr Sicherheit geben. Das Ziel ist wieder richtig gesund zu werden, was jedoch noch eine ganze Weile brauchen wird, da doch recht viel kaputt war.
>> Wie kam der Kontakt des SSV zu dir zustande?
Der Kontakt zum SSV kam sehr schnell nach Bekanntwerden, dass Philipp nach Görlitz wechselt zustande. Die Verantwortlichen weihten mich früh in die Pläne ein und fragten mich, ob ich mir eine Zusammenarbeit als Trainer mit dem SSV vorstellen könne, da aufgrund der Schwere der Verletzung abzusehen war, dass eine Rückkehr auf das Parkett eher unwahrscheinlich ist. Deshalb bin ich sehr froh über das mir gegenüber gebrachte Vertrauen.
>> Wo und wann ist die Trainerausbildung?
Die Trainerausbildung begann Anfang Juni in Görlitz. Eigentlich war diese für Anfang April in Zittau geplant. Jedoch kam jetzt die Reha dazwischen, sodass ich leider die Ausbildung verschieben musste.
>> Hattest du schon immer vor eines Tages nach deiner aktiven Karriere, ein Traineramt zu übernehmen oder war das ein spontaner Entschluss?
Das war meinerseits keine spontane Entscheidung, da ich schon immer mit dem Gedanken gespielt habe, nach der aktiven Karriere einen Trainerschein zu machen. Dass das Ende jetzt so schnell kam, war für mich sehr bitter. Ich habe über 20 Jahre aktiv Handball gespielt, umso schwerer fällt es mir das alles aufzugeben. Auf der anderen Seite bietet sich mir eine wunderbare Herausforderung, Trainer einer so gewachsenen und funktionierenden Mannschaft zu werden und somit meiner Leidenschaft weiter nachgehen zu können.
>> Bedeutet deine Verpflichtung gleichzeitig, dass du nicht mehr als Spieler auf des Parkett zurückkehren wirst?
Das wird wohl vorerst leider so sein. Einerseits möchte ich mich komplett auf meine neue Aufgabe fokussieren, anderseits muss ich auf meinen Körper hören. Ich möchte es dennoch nicht zu 100% ausschließen, dass ich vielleicht irgendwann noch einmal den Ball in die Hand nehmen kann.
>> Du übernimmst eine Mannschaft die sich in einem Umbruch befindet. Einige Spieler hören altersbedingt auf oder wollen kürzer treten. Wiederum andere mussten leider ihren vielen und teils schweren Verletzngen Tribut zollen und haben ihre Karrieren beendet. Wo siehst du die größten Baustellen im Kader?
Die letzte Saison hat leider einige Verletzungen mit sich gebracht, die die Mannschaft nur schwer kompensieren konnte. Leider sind die Verletzungen so schwerwiegend, dass außer Marcel Schander und Stefan Richter keine „Rückkehrer“ zu erwarten sind. Dadurch entsteht eine echte Lücke auf den Rückraumpositionen. Hinzu kommt, dass mit Sven Mertinatsch und Daniel Junge zwei sehr erfahrene Torhüter kürzer treten wollen. Es gilt also zwei Baustellen zu kompensieren. Für den Rückraum sind zum einen die beiden internen Lösungen Tom Schwarz und Robin Sturm geplant, zum anderen wird es mit Martin Philipp auch einen Neuzugang geben.
>> Was sind deine Ziele für die nächste Saison und langfristig?
Durch die Neubesetzungen einiger Positionen, natürlich auch die des Trainers, habe ich mir das Ziel gesetzt, gemeinsam mit der Mannschaft, nächste Saison nicht in die Abstiegszone zu geraten. Erfahrungsgemäß ist die zweite Saison nach einem Aufstieg ja auch die Schwierigste. Langfristig möchte ich die Mannschaft mit einem schnellen sowie modernen Spiel und der eventuellen Verstärkung aus der Jugend im oberen Mittelfeld der Verbandsliga etablieren, um vielleicht auch einmal in Richtung der Podestplätze schauen zu können. Jedoch ist mein Hauptziel, einen gemeinsamen Weg mit der Mannschaft zu finden, um sich Schritt für Schritt weiterentwickeln zu können – also steht der Teamspirit im Vordergrund.