Gute Abwehr allein reicht nicht

Am vorletzten Spieltag der Verbandsliga musste das Team aus dem Wolfsrevier auswärts beim HSV Weinböhla ran. Auf Grund der großen personellen Probleme auf Seiten der Gäste stand das Spiel beim Topteam aus Weinböhla schon vor Beginn unter keinem guten Stern. Dennoch hatte der SSV in dieser Saison schon mehrmals überrascht und wollte mit einem Sieg den 6. Tabellenplatz endgültig sichern.

Doch der SSV kam sehr schwer in die Partie. Vor allem der Angriff wollte so gar nicht ins laufen kommen. Zu wenig Druck auf die Deckung, zu wenig Esprit in den Auslösehandlungen und zu wenig Qualität im Abschluss machten es den Hausherren leicht auf 6:1 zu enteilen. Trainergespann Domko/Gröscho nahm die Auszeit und stellte das Team neu ein und dies zeigte Wirkung. Auch wenn der Angriff immer noch nicht richtig rund lief, so lief wenigstens die Abwehr zur Höchstform auf. Dem Tabellendritten gelangen bis zur Halbzeit nur noch 3 Treffer und so konnten die Gäste um Kapitän Richard Walter kurz vor der Halbzeit zum 9:9 ausgleichen. Doch dem SSV war bewusst, dass dies hier eine ganz schwierige Aufgabe in Durchgang zwei werden würde, da spätestens mit dem Ausfall vom besten Rietschener Torschützen in dieser Saison, Tom Holubek, ab Minute 20 fast sämtliche Alternativen auf der Rietschener Bank aufgebraucht waren.
Leider kam es auch wie vermutet, vielleicht sogar etwas schlimmer, denn der SSV kam überhaupt nicht mehr zu recht in der Offensive. Weinböhla spielte sich Defensiv in einen Rausch und wenn mal ein Durchkommen war, dann scheiterten die Rietschener Spieler reihenweise am überragenden tschechischen Torwart der Hausherren. Auch eine Auszeit der Gäste brachte da keinerlei Besserung, wie auch wenn personelle Umstellungen nicht erst möglich waren, da einfach keine Alternativen vorhanden. Beim Zwischenstand von 22:12 bahnte sich ein Debakel für die Stahlmänner an.In den letzten Spielminuten nahmen es die Hausherren aber nicht mehr ganz so ernst. Die Gastgeber versuchten nun krampfhaft ihre Kempatricks, welche zum Glück allesamt abgefangen wurden und so konnte der SSV noch bis zum 23:16 Endstand verkürzen.
Sicherlich ein sehr enttäuschendes Spiel für die Lausitzer, doch was will man dem Team vorwerfen?! An der Einstellung und Bereitschaft lag es an diesem Tage sicherlich nicht. Lediglich 23 Gegentore auswärts beim Tabellendritten zeigen deutlich, dass es nicht an der Einstellung lag. 8 Verletzte Spieler kann kaum eine Mannschaft verkraften und als Aufsteiger ist dies meistens gleichbedeutend mit dem Abstieg. Doch der SSV spielt bislang eine klasse erste Saison nach dem Aufstieg und war niemals ernsthaft in Abstiegssorgen. Das Team aus dem Wolfsrevier tut gut daran, dieses Spiel abzuhaken und vollste Konzentration auf die kommende Woche zu legen. Am letzten Spieltag geht es gegen den Mitaufsteiger Sportfreunde Dresden 01, welcher bereits als sicherer Absteiger feststeht. Mit einem Sieg würde der SSV die Saison in der ersten Tabellenhälfte auf Platz 6 beenden. Bei allen Problemen der Rückrunde sicherlich eine kleine Überraschung. Doch die Gäste werden sicherlich alles daran setzen den Hinspielerfolg gegen die Rietschener zu wiederholen, um mit einem positiven Erlebnis den "Verbandsligaausflug" zu beenden.

Rietschen spielte mit: Junge, Mertinatsch; Noack 3, Opitz, Hilke 1, Hänchen 2, Holubek, Obier 3, Walter 1, Kelch 6/3